Bruxismus und myogene Schmerzen stellen ein Beschwerdebild dar, bei dem die etablierten Therapiestrategien zuweilen nur eine ungenügende Linderung erzielen. Ein ergänzender Therapieansatz ist die Behandlung des M. masseter mit Botulinumtoxin, das die Reizübertragung an der motorischen Endplatte blockiert und über die reduzierte Muskelaktivität eine Schmerzreduktion erreichen kann. Trotz bestehender Evidenz ist diese Therapie umstritten.


Auch andere Muskeln können mit Botulinumtoxin-Injektionen behandelt werden. So wird kontrovers diskutiert, ob eine Injektion in den M. pterygoideus lateralis habituelle Gelenkluxationen und anteriore Diskuslagen positiv beeinflussen kann. Hierzu ist die Studienlage derzeit noch recht schwach und die Evidenz gering.


Bei Botulinumtoxin-Injektionen sind grundsätzlich die eingeschränkte Indikationsstellung sowie die Aufklärung über den Off-Label-Use und die Nebenwirkungen zu beachten.


Der Vortrag gibt einen Überblick über die Wirkungsweise von Botulinumtoxin sowie die Chancen und Risiken der Botulinumtoxin-Injektion in die Kiefermuskulatur.