Positionspapier der AG KZVen zur Einführung der neuen elektronischen Patientenakte (März 2025)
Das Positionspapier der AG KZVen befasst sich mit den aktuellen Herausforderungen und Bedenken hinsichtlich der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im deutschen Gesundheitswesen. Die AG KZVen fordert eine Verlängerung der Testphase, um die ePA auf Grundlage definierter Qualitätskriterien weiter zu evaluieren. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Notwendigkeit gelegt, bestehende Sicherheitsmängel, insbesondere die durch den Chaos Computer Club aufgedeckten Schwachstellen, zu beheben. Zudem wird eine Bestätigung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Bundesdatenschutzbeauftragten verlangt, dass alle Sicherheitslücken geschlossen sind, bevor ein bundesweiter Rollout erfolgen kann. Die Einführung soll nur dann verpflichtend werden, wenn die Technik ausgereift und benutzerfreundlich ist. Statt Sanktionen fordert die AG KZVen ein Anreizsystem, um die Akzeptanz der ePA zu fördern. Das Positionspapier stellt sicher, dass die Interessen der Zahnärzteschaft gewahrt bleiben und dass die ePA einen echten Mehrwert für die Patientenversorgung bietet.
Positionspapier zu elektronischen Patientenakte
KZVWL-Positionspapier zur Telematikinfrakstruktur (Juni 2024)
Die derzeitige Ausrichtung der Telematikinfrastruktur (TI) sorgt bei vielen Institutionen, Zahnärztinnen / Zahnärzten und anderen Stakeholdern im Gesundheitswesen für Unmut. Die Anwendungen der TI sind unausgereift und bringen kaum einen sinnstiftenden Mehrwert für die Patientenversorgung. Die Nutzung dieser Anwendungen wird mit einer völlig inakzeptablen, strikten Sanktions- und Fristenpolitik erzwungen. Die TI frisst Zeit durch zusätzliche administrative Aufgaben in den Praxen. Zeit, die letztlich zur Behandlung der Patientinnen und Patienten fehlt. Die aktuelle Digitalisierungsstrategie von gematik und BMG in ihrer jetzigen Ausprägung unterstützt somit nicht die Patientenversorgung, sondern im Gegenteil blockiert und behindert die Patientenversorgung zunehmend durch die Verringerung der Behandlungszeit. Zahnärztinnen und Zahnärzte lehnen die Digitalisierung und somit die Telematik nicht grundsätzlich ab. Auch dieses wird von der Regierung bewusst oder unbewusst missverstanden und als Blockadehaltung bezeichnet. Im Gegenteil. Der zahnärztliche Beruf ist seit jeher durch eine ausgeprägte digitale Affinität gekennzeichnet (z. B. digitales Röntgen etc.). Nur so kann die Patientenversorgung auf einem qualitativ hochwertigen Niveau wirksam umgesetzt werden. Digitalisierung sollte dabei als Hilfsmittel für eine wirksame Patientenversorgung unterstützen. Sie darf aber nicht zu einer Belastung werden, die Zahnärztinnen und Zahnärzten die Zeit für die Patientenversorgung raubt. In einem Positionspapier macht die Zahnärzteschaft in Westfalen-Lippe Lösungsvorschläge.