Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zum Entwurf des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (Stand 27. September 2022)
Spargesetz ist zu kurz gesprungen
Zahnersatz kostet am Ende mehr
Zahnärzteschaft wünscht sich echte Reformen
Einsparpotenzial in der zahnmedizinischen Versorgung
Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und Dr. Ralf Wagner, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein zum Entwurf des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes:
„Dieser Gesetzentwurf kuriert nur an den Symptomen, aber er beseitigt nicht die Ursachen für das Milliardendefizit der Krankenkassen. Als für die Versorgung von etwa 15,6 Millionen gesetzlich Versicherten in Nordrhein-Westfalen verantwortliche Körperschaften warnen wir ausdrücklich vor den schädlichen Auswirkungen auf eine ausreichende Versorgung mit Zahnarztpraxen. Ältere Praxisinhaber werden früher in den Ruhestand gehen und junge Zahnärztinnen und Zahnärzte werden sich noch schwerer mit der Entscheidung für die hohen Investitionen zur Gründung einer Praxis auf dem Land und in sozial schwächer strukturierten Regionen tun, weil der Anteil der Kassenpatienten dort signifikant höher ist. Genau bei diesen Patientinnen und Patienten werden die Leistungskürzungen verordnet. Die Folgen für die Patienten werden weniger Zahnarztpraxen und dadurch längere Anfahrtswege und größere Wartezeiten auf Termine sein. Das halten wir für unverantwortlich!
Dieses sehen nicht nur Gesundheitsexperten in den Ländern so, sondern mit der jetzt erfolgten Übersendung der offenen Briefe bundesweit mehr als 15.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte, allein aus Nordrhein-Westfalen rund 5.400. Herr Minister, hören Sie auf diejenigen, die Tag für Tag die Menschen behandeln und gewähren den Patienten auch zukünftig die notwendige zahnmedizinische Versorgung!“ (Stand: September 2022)
Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärzlichen Vereinigung, zur neuen Behandlungsrichtlinie Parodontitis:
„Die neue Behandlungsrichtlinie hat einen jahrzehntealten Stillstand und die immer größer gewordene Lücke zwischen Wissenschaft und veralteten Vorgaben beendet. Endlich hat die Zahnärzteschaft die Möglichkeit, Patienten besser mitzunehmen und einen niedrigschwelligen Zugang zur Behandlung von Parodontitis zu ermöglichen." (Stand: 12. Juli 2021)
Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, zur neuen Behandlungsrichtlinie Parodontitis:
„Der Erfolg der Therapie ist eng mit der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Patient verknüpft, das beginnt schon mit den regelmäßigen Vorsorgeterminen. Daher begrüßen wir es außerordentlich, dass der Katalog der Regelleistungen nun deutlich erweitert ist und Patientinnen und Patienten leichter an die notwendige Behandlung kommen. Wir empfehlen ohnehin regelmäßig zur Vorsorge und damit auch zum Parodontitis-Check in die Zahnarztpraxis zu kommen. Besonders zeitnah sollte zahnärztlicher Rat gesucht werden, wenn einem selbst Rötungen, Schwellungen, vermehrtes Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder Mundgeruch auffallen.“ (Stand: 12. Juli 2021)
Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärzlichen Vereinigung, zum Zahnarztbesuch in Corona-Zeiten:
"Sehr hohe Hygienestandards in den Zahnarztpraxen stellen auch während der Coronakrise sicher, dass Behandlungen in gewohnterQualität und Sicherheit durchgeführt werden können. Die Zahnärzte und deren Mitarbeiter behandeln wie gewohnt mit passender Schutzkleidung, alle Instrumente werden sterilisiert und frisch aufgelegt, der Behandlungsraum sorgfältig desinfiziert. Kein Patient muss sich also vor dem Zahnarztbesuch Sorgen über ein erhöhtes Infektionsrisiko machen. Bei Fragen zu den besonderen Schutzmaßnahmen oder bei Erkältungssymptomen vor dem Zahnarzttermin wird der telefonische Kontakt zur behandelnden Zahnarztpraxis dringend empfohlen." (Stand: 2. Dezember 2020)
Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, zur unverzichtbaren Kariesvorsorge bei Kindern, auch in in Pandemiezeiten:
"Frühkindliche Karies ist nach wie vor ein gravierendes Problem. Eine durchgängige Prophylaxe aller Kinder ab dem Durchbruch des ersten Zahns ist also bedeutend, damit die Kinder kariesfrei bleiben. Viele Präventionsangebote an Kindergärten und Schulen müssen derzeit ausfallen, daher appellieren wir an die Eltern, unbedingt mit ihren Kindern die Vorsorge beim Zahnarzt wahrzunehmen und so die Mundgesundheit ab dem ersten Zahn zu sichern." (Stand: 2. Dezember 2020)